Glosse

Seit Oktober 2007 schreibe ich für die Main-Post die Glosse "Gotthold & Eustach" und beleuchte dabei verschiedenste, meistens ganz aktuelle Themen, mit der ganz besonderen Sichtweise von Gotthold und Eustach. Die Glosse erscheint alle zwei Wochen jeweils am Dienstag in der Bad Neustädter Ausgabe der Main-Post. Besucher unserer Internet-Seite können alle Glossen nachlesen.


Maria unn Josef Hochdeutsch

(08.11.2016)
 

Bin ich froh, dass endlich das Bilderrätsel in der Main-Post wieder vorbei ist, bei dem man 500 Euro gewinnen konnte. Was hat mich meine Frau Tag für Tag geplagt, dass ich gefälligst überlegen soll, um die Lösung herauszufinden. Wir würden schließlich auch einmal etwas gewinnen wollen. Es war aber auch wieder schwer! Wie eine Schlange mit einer Brille abgebildet war, habe ich lange überlegt, ob die Lösung jetzt „Brillenschlange“ ist oder doch vielleicht „Daniela Katzenberger“. Ich war mir aber nicht sicher, ob diese Brill‘n eine Brille hat. Und dieser Zeitdruck! Jeden Früh habe ich unserem Zeitungsausträger die Main-Post förmlich aus der Hand gerissen, um ja keine Minute für das Überlegen zu verpassen. Schließlich musste meine Madam ja bis 14 Uhr anrufen und die Lösung durchgeben. Und weil im Gewinnfall auch noch der Fotograf für ein Bild gekommen wäre, hätte ich sie vorher auch noch zum Friseur fahren müssen. Egal, es ist ja wieder vorbei. Aber warum werden solche Gewinnspiele überhaupt gemacht? Geht es wirklich darum, die Leser einfach zu unterhalten oder will man doch bloß die 50 Cent, die das Anrufen kostet oder die Adresse, die man durchgeben muss? Bei manchen Fragen, im Privatfernsehen zum Beispiel, zweifelt man an seinem Verstand. „Wie macht die Kuh? A) Muh oder B) Wau?“ Ich war mir hundertprozentig sicher, dass ich die Lösung weiß. Angerufen. Nix war's! Oder neulich: „Wie heißt „Rambo“ Stallone mit Vornamen: A) Weihnachten, B) Ostern oder C) Sylvester?“ So leicht, aber man wenn man aufgeregt ist, kommt man einfach nicht darauf! Aber Spaß beiseite: irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass wir mit den ganzen Gewinnspielen bloß veräppelt werden sollen. Grenzt ja fast schon an Beleidigung des Publikums bzw. der Leserschaft! So blöd können wir doch gar nicht sein, oder doch? Ich weiß als Fachmann zum Beispiel sicher, dass es einen Fußballer Angel di Maria gibt. Ein Argentinier, der früher bei Real Madrid war und jetzt in Paris spielt. Da fragt neulich „Sport 1“ in der Halbzeit eines Fußballspieles: „Welcher Fußballer spielt bei Paris Saint-Germain: A) di Maria oder B) der Josef?“ Das war der Blödheit wirklich zu viel und ich wollte nicht anrufen. Habe es dann aber doch gemacht. Warum? Weil meine Frau neben mir saß und mich mit ganz strengem Blick angeherrscht hat: „Ruf an!!!“ Servus, der Eustach.

 

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