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„Vor Blitz und Ungewitter – verschone uns, oh Herr.“ So baade merr im Wettersegen scho allemaladdich. Heutzedooch, wo merr nixmerr nerr bloß mit Gäulsfuhrwerke durch die Geechend fohrrn, hodd die berühmt Gebetszeile a erweiterte Bedeutung, denn schließlich blitzts heut nedd nur vom Himmel roo, sondern aach vom Strösseraand aus. Wie saublöds doo monnichmoll zu gegääh konn, hobb ich neulich schmerzlich erfohrrn. Ich bin mit mein Fiesta vo Neuscht Richtung Wölferschause gebraust und wollt dürrt junge Täublich hol. Weil ich zu spät droo wohr, bin ich gfohrrn, woss die Kiste her gaawe hodd. Außerdem woor mir vuurmiddoch beis Holzsaache a glenner Spreißel nei‘s Aach gflooche und weil s gedräänt hodd, hobb ich a Aacheklappe aufgsetzt und dasswaache ausgsänn wie a Pirat. Wie ich kurz vuur die Autobooh und die 80er-Zone woor, klingelt mei Hänndi (ja, aach iich hobb ees!). S woor in mei link Jaggedösche gschdeggt und weil ichs annersch nedd rausgebrocht hädd, hobb ich mich obgschnallt. Der Gotthold wor droo und hodd gsocht, däss ich aufbass söll, weil off die Autobohbrögge bei Röddlmerr in die 80er-Zone geblitzt wääred. Weil ich just in den Moment genau oo derre Stell gfohrrn bin, wor ich so perplex, däss ich n Gotthold n Voochel gezeigt hobb, obwohl er jo nur oos Telefon wor. Und im sellwe Aachebligg säh ich, wie rachts in die Leitplanke a schworz Kösstle städd und a roter Blitz rauskünnt. Sie hadde mich fotografiert und jetzt hobb ichs Ergebnis gricht! Doss Foto – eine Sensation! Iich mit a Aacheklappe offn Fohrersitz, nedd oogschnallt, beis Fohrrn mit die link Haand telefoniert und mit n rachte Zeigefinger n Voochel gezeicht. Woss doss wohl alles kosst??? Ins Internet hobb ich noochenanner alle Bußgelder gfonne, bloß nedd, ob merr als Autofohrer freihändig fohr döff. So ganz nooch den alte Witz: „Bei Alkohol, Hände weg vom Steuer!“ § 23 vo die StVO gilt nämlich nerr bloß für Fohrrod- unn Motorroodfohrer: „Wer ein Fahrrad oder ein Kraftrad fährt, darf sich nicht an Fahrzeuge anhängen. Es darf nicht freihändig gefahren werden. Die Füße dürfen nur dann von den Pedalen oder den Fußrasten genommen werden, wenn der Straßenzustand das erfordert.“ Will sagen: Wenn du mit dei Fohrrod of a noochelneue Ströss, die in Dobbzustand iss, föhrschd und die Polizei iss in die Näh – halt bloß nedd oo und steig roo! Weil doss würrd teuer! Servus, der Eustach. |